Dass die Frage, wie man darauf kommt, eine Reise in die Antarktis unternehmen zu wollen, diejenige sein würde, welche mir zuletzt mit Abstand am häufigsten gestellt würde, war abzusehen. Die Antwort ist trivial, die Gelegenheit hat sich eben geboten und ich habe sie beim Schopfe gepackt.
Tatsächlich hatte ich mir die Gelegenheit ja bereits einmal entgehen lassen, aber ein zweites Mal würde es mir nicht passieren. Im Jahr 2018 gab es erste Anzeichen, dass im Jahr 2021 eine Photo-Reise in die Antarktis unter Führung des englischen Landschaftsphotographen Nigel Danson organisiert würde, und als diese konkret wurden, konnte ich mich nicht schnell genug dazu entscheiden, daran teilzunehmen. Womöglich war das ein glücklicher Zufall, damals konnte ja noch niemand ahnen, in welchen Zustand die Welt 2020 verfallen würde. Nachdem die Reise dann aber durchgeführt werden konnte und wohl ein Erfolg war, entschied sich Nigel dazu, diese Reise zu wiederholen – nur, dass die Gruppe diesmal nicht Teil einer größeren Reisegruppe wäre, sondern dass direkt das ganze Schiff gechartert würde. Zwölf Tage ohne feste Reiseroute, immer dem (hoffentlich!) besten Wetter folgend, komplett zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Gruppe. Einen saftigeren Köder hätte man mir unmöglich vorwerfen können.
Es sind jetzt noch immer sechs Wochen bis Abflug, aber während sich in den ersten 1.5 Jahren Wartezeit die Reise so fern anfühlte wie das Reiseziel tatsächlich war, ist plötzlich alles sehr real. Mittlerweile sind zwar alle Neuanschaffungen besorgt, dafür steigt seit November die Anspannung. Diese Emotionen und die Eindrücke, die mich am anderen Ende der Welt erwarten werden, sollen in diesem Blog in Wort und Bild festgehalten werden.